Warum du Fehler machen solltest und wie du sie dir verzeihen kannst

„Ich bin doch echt bescheuert!“, „Sowas kann aber auch nur mir passieren!“, „Puh, da habe ich mal wieder total versagt…“ – Kommen dir solche Sätze bekannt vor? Welche Gedanken hast du, wenn dir ein Fehler unterläuft? Bist du nachsichtig mit dir oder ärgerst du dich, weil du deinem Anspruch an dich selbst nicht gerecht wirst? Wenn du weiterliest, erfährst du, warum wir uns unsere Fehler selbst am meisten übel nehmen und wie du sie dir doch verzeihen kannst.

Hast du dich schon mal gefragt, wie du du auf eine andere Person reagieren würdest, die sich wegen ihres Fehlers gerade selbst fertig macht? Würdest du mitmachen? Oder sie trösten und ihr sagen, dass Fehler doch mal passieren können? Den meisten Menschen geht es so, dass sie sich ihre eigenen Fehler am wenigsten verzeihen. Viele von uns haben einen hohen Anspruch an sich selbst und sind unnachgiebig, wenn ihnen ein Patzer passiert.

Den anderen lassen viele das Verständnis und die Unterstützung angedeihen, die sie sich selbst nicht zugestehen. Sie spenden den Trost, den sie sich selbst wünschen würden, wenn ihnen dasselbe passiert wäre. Andere wiederum gehen mit anderen genauso streng ins Gericht wie mit sich selbst. Im Hinterkopf sehen sie sich selbst, wie sie sich seit Jahren anstrengen und viel Mühe geben, um alles richtig zu machen – und wenn sich jemand anderes einen Fehler erlaubt, den sie sich selbst nie verzeihen könnten, ärgert sich ein Teil von ihnen, dass sich dieser andere Mensch nicht in gleicher Weise abmüht wie sie selbst.

Aber wo kommt es eigentlich her, dass wir uns so vor Fehlern scheuen? Meist sind es langjährige Erfahrungen: Unsere Eltern erklären uns, was aus ihrer Sicht richtig und falsch ist. Dabei sind sie geprägt von ihren eigenen Erfahrungen. Manchmal wollten sie uns einfach nur beschützen. Vor gefährlichen Situationen oder auch vor seelischen Verletzungen, die sie selbst erlitten haben. Im Schulsystem werden seit über 100 Jahren Noten in Abhängigkeit von Fehlern vergeben.

Wer keine Fehler macht, bekommt Anerkennung. Auch innerhalb der Familie. Wer Fehler macht, erlebt die Enttäuschung der Menschen, die hoffen, dass aus ihr/ihm „was wird“. Wir lernen schnell, dass Fehler machen in irgendeiner Form schmerzt. Das Problem: In den meisten Fällen gibt es kein eindeutiges richtig oder falsch. Es hängt immer von unserer eigenen Bewertung der Situation ab. Ist es immer richtig, wenn alle anderen sagen, dass es richtig ist? Sicher nicht. Ist es richtig, wenn unser Kopf ja sagt, unser Bauchgefühl aber nicht? Das wird sich zeigen…

Aber nur, wenn man sich entschließt, etwas zu tun. Wenn du dich bemühst, etwas zu vermeiden, wirst du nie erfahren, ob es wirklich falsch wäre, es zu tun – oder ob es vielleicht gar nicht so schlimm wäre, hier mal einen Fehler zu machen. Je mehr Fehler du machst, desto häufiger hast du die Möglichkeit, etwas zu lernen. Oder du erlebst sogar, dass es gar nicht schlimm ist, einmal daneben zu liegen.

Mein Tipp: Wenn du dich dabei ertappst, dass du einen bestimmten Fehler dringend vermeiden möchtest, frage dich, was schlimmstenfalls passieren könnte. Dann frage dich, wie realistisch es ist, dass das passiert – und was du tun könntest, falls das tatsächlich eintritt. Wenn dir ein Fehler unterlaufen ist, frage dich, was du aus dieser Situation Positives für dich mitnehmen kannst – und wenn es „nur“ das ist, dass du etwas gelernt hast.

Und wenn jemand anderem ein Fehler unterläuft: Gehe einfach immer davon aus, dass diese Person sich genauso anstrengt wie du. Vielleicht hat sie andere Fähigkeiten und gelangt deshalb zu einem anderen Ergebnis. Doch probiere es einmal aus, deinen Mitmenschen zu unterstellen, dass sie, wie du, immer versuchen, ihr Bestes zu geben. Mal sehen, was passiert.

Kathrin Kerler

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