Ja, auf dem Bild bin ich nach Erreichen meines Ziels. Hattest du auch schon mal einen Wunsch, den du so konkret vor Augen hattest und den du so unbedingt erreichen wolltest, dass sich durch diesen Wunsch sogar dein Alltag verändert hat? Das kann z.B. eine Reise sein, eine Liebesbeziehung mit einem bestimmten Menschen oder auch eine bestimmte Tätigkeit, die dich erfüllt.
Erinnere dich einmal an all die Dinge, die du so unbedingt wolltest, dass es keine andere Option gab, als sie zu erreichen. Was ist deine Bilanz? Hast du sie erreicht? Was war bei den Dingen anders, die du erreicht hast als bei denen, die du nicht erreicht hast? Das Interessante an uns Menschen ist nämlich: Das, was wir uns wirklich und alternativlos vornehmen, das schaffen wir auch.
Klingt vielleicht abgedroschen, doch wenn du einmal genau überlegst, was bei allem, was du NICHT geschafft hast, anders war, werden dir vermutlich folgende oder ähnliche Unterschiede auffallen: A) Du hattest Zweifel. B) Du warst dir nicht ganz sicher, ob du das wirklich willst. C) Du hattest Angst, jemanden zu enttäuschen, wenn du dich voll auf dein Ziel konzentrierst. D) Du hattest zwar eine Idee, aber das war eher ein unbestimmtes Gefühl, ohne ein konkretes Bild dahinter …
Hast du dich wiedergefunden? Dann bist du damit nicht allein. Die meisten von uns sind sich oft nicht bewusst, dass sie sich gar nicht richtig gefragt haben, was sie mit ihrem Leben eigentlich anstellen wollen. Natürlich gibt es Eckpunkte wie Partnerschaft, Familie, einen bestimmten Beruf oder finanzielle Sicherheit. Aber darüber hinaus lassen wir uns oft einfach treiben und neigen dazu, uns zu wenig zuzutrauen, aus Angst davor, enttäuscht zu werden. Es gibt bestimmte unangenehme Erfahrungen, die wir so nicht mehr erleben möchten. Also konzentrieren wir all unsere Energie darauf, solche Erfahrungen zu vermeiden – vergessen dabei aber, uns zu fragen, was wir STATTDESSEN wollen.
Wir leben also in der Angst davor, dass etwas Schlimmes passiert statt in der Freude auf das, was wir stattdessen erreichen könnten. Das heutige Foto habe ich gewählt, weil es für mich ein Symbol meines „Stattdessen“ ist. Wie kam das? Die erste Zeit nach meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie war geprägt von dem Wunsch, in der Arbeit mit meinen Klienten NICHT zu versagen.
Erst nach und nach merkte ich, dass ich dabei nicht daran gedacht habe, was ich stattdessen mit ihnen erreichen möchte. Wie sieht denn das „nicht versagen“ konkret aus? Was soll während der Sitzungen passieren? Erst da wurde mir bewusst, dass ich es liebe, dabei zuzusehen, wie Menschen sich aus ihren eigenen Ängsten und Zweifeln lösen und plötzlich voll Energie und neuem Mut vor mir stehen und sich auf ihr weiteres Leben freuen. Mir wurde bewusst, wie klein sich die meisten von uns machen, wie viele Zweifel und Ängste unsere tiefsten Wünsche, Sehnsüchte und Fähigkeiten überdecken.
Und mir wurde klar, dass ich Menschen dabei helfen möchte, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind. Ich möchte Menschen ermutigen, nicht mehr mit sich selbst zu hadern, sondern sich selbst gegenüber mit Verständnis und Mitgefühl zu begegnen, damit sie sich schließlich selbst ermutigen können, ihren Weg zu gehen. Als mir dieses Ziel bewusst wurde, begann ich, konkrete Pläne zu schmieden: Ich möchte mit Menschen in meiner Praxis in Einzelsitzungen arbeiten. Ich möchte aber auch noch mehr Anstöße geben, indem ich Leser auf Facebook ermutige, indem ich Seminare halte und indem ich auch online Menschen auf ihrem Weg begleite.
Für diese Ziele habe ich mir eine Zwischenetappe gesteckt, die ich schließlich auch erreicht habe. Mittlerweile bin ich fest für verschiedene Seminare gebucht. Die Einzelarbeit in meiner Praxis ist ein fester Bestandteil meines Alltags. Mein Online-Programm ist im Aufbau. Um das Erreichen meiner Zwischenetappe zu feiern, habe ich mir einen weiteren Wunsch erfüllt: Ich habe Harry-Potter-Studios in England besichtigt und mich meines Lebens gefreut. Mein Tipp also: Wann immer du dich dabei ertappst, dass du Vorkehrungen triffst, damit ein bestimmtes Ereignis NICHT eintritt: Frage dich, was du dir STATTDESSEN wünschst. Mal sehen, was passiert.