Wie du du selbst sein und trotzdem „mit der Zeit gehen“ kannst

Hast du auch schon mal ein Video einen Blog gesehen mit der Message „Bleib dir selbst treu“? Hattest du danach auch einen Motivationsschub und hast dir gedacht: „Ich bin gut so, wie ich bin!“ Dann kam ein für dich wichtiger Mensch um die Ecke und sagte Dinge wie „Du musst mit der Zeit gehen,“ oder „Du musst dich auch mal den Umständen anpassen.“ War dein Motivationsschub danach auch völlig dahin und du dachtest, egal, was du machst, es ist verkehrt?

Damit bist du nicht allein. Gerade in den letzten Jahren hat sich der Widerstreit zwischen Anpassung und Individualität sehr verstärkt. Während im letzten Jahrhundert die Entwicklung von der genormten Gesellschaft hin zur individuellen Entfaltung nur allmählich voranging, ist mit dem Internet auch der Trend zum Individualismus aber auch zur Selbstoptimierung explodiert. Das ist zum einen positiv: Durch das Internet gibt es eine Fülle an Informationen, Anleitungen, Shoppingseiten, Foto- und Video-Impressionen usw., so dass jeder sich nach persönlichen Vorlieben in bestimmte Richtungen informieren, weiterbilden oder „optimieren“ kann.

Das Problem: Wir Menschen sind auch dazu gemacht, in Gemeinschaften zusammenzuleben. Und Gemeinschaften erfordern Normen und Regeln, nach denen wir unser Miteinander richten können. Welche das sind, legt jede Gemeinschaft für sich selbst fest. Wenn solche Regeln aber bestehen, wird von der „Allgemeinheit“ auch erwartet, dass man sich daran hält. Schriftliche Regeln wie Gesetze, AGB oder ähnliches lassen sich noch gut nachvollziehen. Bei unterschwellig gewachsenen Normen, wie Mode, bestimmte Verhaltensmuster oder Traditionen wird es schwieriger. An solche Normen halten wir uns meist unbewusst, weil wir von der Außenwelt gespiegelt bekommen, ob unsere Mitmenschen unser Verhalten, unser Aussehen oder unser Auftreten in Ordnung finden oder nicht.

Deshalb ist es auch kein Zufall, dass sich in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft auch eine ausgeprägte Feedback-Kultur entwickelt hat. Das muss nicht mal eine Beurteilung vom Chef sein. Es beginnt bereits mit einem Like in den sozialen Medien. Wir alle wollen uns zwar selbst ausdrücken und entfalten. Aber wir sehnen uns genauso danach, von anderen angenommen zu werden und Teil der Gemeinschaft zu sein. Wie lässt sich also der Spagat zwischen „dazugehören“ und individueller Entfaltung bewältigen?

Mein Vorschlag: Sei achtsam mit dir selbst. Du merkst es in der Regel sehr schnell, ob du gegen bestimmte Veränderungen einen inneren Widerstand hast oder nicht. Es kann sein, dass du dich dann ärgerst oder dass es ein unangenehmes Gefühl in dir auslöst. Vielleicht auch ein Gefühl von Überforderung. Achte darauf, wie es dir geht, wenn von dir erwartet wird, dass du dich anpasst.

Wenn du ein unangenehmes Gefühl in dir entdeckst, frage dich zum Beispiel: Habe ich Angst, die Veränderung nicht meistern zu können? Oder widerstrebt es mir, weil es nicht zu dem passt, was mir wichtig ist und wofür ich stehe? In beiden Fällen kannst du dich nochmal fragen: Wie weit muss ich den Umständen entgegenkommen? Und frage dich dann, was du für dich brauchst, um bestmöglich mit der Situation umgehen zu können. Mal sehen, was passiert.

Kathrin Kerler

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